Einzeilige Küche, Zweizeilige Küche, Eckküche oder doch eine große Kochinsel – stehst du auch vor der Frage, für welche Küchenform du dich überhaupt entscheiden sollst? Wir geben dir einen detaillierten Überblick, welche Küchenformen es gibt und was die Auswahl beeinflussen kann.
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Zwei wirkliche Traumküchen – die aber auch entsprechend viel Platz brauchen!
Viele Kunden haben ihre Traumküche schon ganz genau vor Augen. Doch wenn wir dann die Küche planen, merken wir aber, dass so manchen leider doch nicht umsetzbar ist. Warum aber ist das so?
Größter Einflussfaktor ist sicherlich die Raumgröße – also der Platz, der zur Verfügung steht. Und natürlich der entsprechende Grundriss. Denn in quadratischen Räumen sind andere Küchenformen möglich (oder sinnvoll), als in länglich-schmalen Räumen. Die schlechte Nachricht: Auch wenn wir es dir gerne ermöglichen würden, aber du kannst leider nicht jede Küchenform in jedem Raum umsetzen.
Auch die Funktion – also wie du deine Küche später nutzen möchtest – spielt eine entscheidende Rolle:
Im Abschnitt „Bedürfnisse, Anforderungen und Gewohnheiten“ der Küchenplanungs-Anleitung gehen wir noch tiefer auf diese Fragen ein.
Wie ist die Küche in deinen Wohnraum eingegliedert? Ist die Küche in einem eigenen Raum? Groß genug auch für einen Essbereich – also Küche und Esszimmer in einem großen Raum kombiniert? Oder ist sogar eine offene Wohnküche vorgesehen? Koche, Ess- und Wohnzimmer sind dabei ein großer, zusammenhängender Bereich. Eine offene Küche ist für viele die schönste Küche, da du als Koch mitten im (Wohn-)Geschehen und immer dabei bist. Sie haben aber auch besondere Herausforderungen in Bezug auf Gerüche, Lärm und Ordnung.
Diese drei Faktoren beeinflussen die Wahl der Küchenform. Wichtig ist aber vor allem, welche Küche du möchtest und in welcher du gerne kochen würdest! Doch welche Küchenformen gibt es überhaupt?
Mit dieser Übersicht findest du garantiert deine ganz persönliche Traumküche! (Zur besseren Übersicht beginnen wir mit den kleinsten Küchen und „vergrößern“ anschließend mehr und mehr die Raumgröße.)
Das sind die kleinsten Küchen, die in oft auch in Schränke verbaut – oder besser gesagt versteckt – werden. Kompaktküchen sind vor allem für kleine Wohnungen, aber auch als Kaffeeküchen in Besprechungs- oder Seminarräumen geeignet.
Steckbrief der Kompaktküche
Raumbedarf: sehr gering
Wohnraum-Konzept: offene Küchen, Teeküchen in Büros, Besprechungs- oder Seminarräumen
Arbeitsfläche und Stauraum: sehr begrenzt
Ergonomie: kochen auf kleinstem Raum
Besonderheiten: Kompaktküchen lassen sich optimal in Schränken „verstecken“
Vorteile: auch in kleinsten Räumen umsetzbar, kostengünstig
Nachteile: geringe Arbeitsfläche und Stellflächen für Geräte; geringer Stauraum für Kochutensilien, Geschirr und Vorräte
Bei einzeiligen Küchen sind alle Arbeitsflächen und Schränke in einer Linie (Zeile). Schubladen, Unter- und Oberschränke bieten ausreichend Stauraum für alle Kochutensilien und Vorräte.
Vor allem für kleine und schmale Räume eignet sich diese Küchenform ideal. Abhängig von der Länge musst du dich beim Kochen aber mehr bewegen, als bei anderen Küchenformen.
Bei größeren Räumen kannst du eine einzeilige Küche sehr gut mit einer weiteren Küchenzeile oder Kochinsel kombinieren.
Steckbrief der einzeiligen Küche
Raumbedarf: gering – für kleine oder schmale Räume, kleine Haushalte, Singlewohnungen
Wohnraum-Konzept: geschlossene Küche (in eigenem Raum) oder in (kleinen) Wohnraum integriert (offene Küche)
Arbeitsfläche und Stauraum: begrenzt
Ergonomie: bei längeren Küchenzeilen auch längere Arbeitswege
Besonderheiten: kann gut mit einer zweiten Küchenzeile oder einer Kochinsel kombiniert werden
Vorteile: platzsparend, preisgünstig
Nachteile: kleine Arbeitsflächen, geringer Stauraum
Hier wird eine Küchenzeile durch eine weitere, gegenüberliegende Küchenzeile ergänzt. Dadurch ergeben sich mehr Arbeitsflächen und ein größerer Stauraum.
Bei einer zweizeiligen Küche kannst du die Funktionsbereiche Zubereiten, Kochen und Spülen auf beide Seiten aufteilen. Oder in einer Zeile belassen. Die gegenüberliegende Zeile dient in dieser Variante als zusätzliche Ablagefläche und erweiterter Stauraum. Je nach Platz kannst du eine zweizeilige Küche auch erweitern und so eine kleine U-Küche gestalten.
Hinweis!
Berücksichtige bei der Planung, dass auch bei geöffneten Schranktüren noch genügend Platz ist. Ein größerer Essbereich (Tisch, Sessel, Eckbank) lässt sich in diese Küchenform nur schwer integrieren.
Bei offenen Küchen kannst du die zweite – im Raum stehende – Küchenzeile gleichzeitig als kleiner Raumteiler mit Esstheke verwenden. Sie ist dann wie eine lange Kochinsel. Bei einer entsprechenden Rückwandkonstruktion kann die zweite Küchenzeile auch ein Raumteiler mit Oberschränken (sogar in Raumhöhe) sein.
Steckbrief der zweizeiligen Küche
Raumbedarf: gering – für schmale Räume/Durchgangsräume, kleine bis mittlere Haushalte
Wohnraum-Konzept: Küche in eigenem Raum oder Durchgangsküchen (bei offenen Küchen ist die zweite Küchenzeile wie eine Kochinsel)
Arbeitsfläche und Stauraum: ausreichend bis umfangreich
Ergonomie: bei optimaler Aufteilung der Funktionsbereiche kurze Arbeitswege zwischen den beiden Küchenzeilen (Arbeitsdreieck)
Besonderheiten: optimal für Durchgangsküchen, kleiner Essbereich integrierbar, zweite Küchenzeile kann bei offenen Küchen als Raumteiler verwendet werden
Vorteile: zusätzliche Möglichkeiten für Arbeitsflächen und Stauräume
Nachteile: abhängig von der Aufteilung weniger oder mehr Arbeitsflächen/Stauraum, (größerer) Essbereich lässt sich bedingt integrieren
Bei dieser Küchenform ist die Küche „um’s Eck“ angeordnet – also L-förmig. Du kannst diese Küchenform in nahezu jedem Raum verwirklichen und auch gut mit einem größeren Essbereich kombinieren. Ebenso kannst du eine Kochinsel sehr gut in eine Eckküche integrieren.
In der Regel werden die beiden Schenkel der Küche in einer Ecke des Raumes gestellt. Daher der Name Eckküche.
Hinweis!
Um keinen Stauraum zu verlieren, solltest du auf entsprechende Lösungen für die Eckschränke achten (zum Beispiel ein Drehkarussell) und jeden Winkel deiner Küche ausnützen.
Du kannst die Eckküche auch drehen, sodass einer der Schenkel in den Raum ragt. Es entsteht ein Raumteiler, den du mit einer Esstheke erweitern kannst. Auch wenn nicht ausreichend Platz für eine U-Küche ist, kannst du auf diese Weise eine bequeme Wohnküche gestalten.
Steckbrief der Eckküche
Raumbedarf: mittlere bis große Räume
Wohnraum-Konzept: geschlossene oder offene Küche
Arbeitsfläche und Stauraum: abhängig von der Küchengröße ausreichend bis umfangreich
Ergonomie: kurze Arbeitswege zwischen den beiden Küchenzeilen (Arbeitsdreieck)
Besonderheiten: gut mit größerem Essbereichen (Esstisch mit Sessel und/oder Eckbank) kombinierbar
Vorteile: Integration einen Essplatzes in der Küche
Nachteile: Ecken erfordern „Sonderlösungen“ wie drehbares Karussell oder ausziehbare Böden
Bei ausreichend Platz kannst du eine Eckküche um eine weitere Küchenzeile ergänzen. Oder auch eine kleine, zweizeilige Küche mit einem weiteren Unterregalen oder einem kleinen Essbereich erweitern. Abhängig vom Wohnraumkonzept können sich die einzelnen Zeilen an den Wänden befinden oder teilweise frei im Raum stehen.
Die U-Küche ist aus ergonomischer Sicht die ideale Küche! Du kannst die Funktionsbereiche Zubereiten, Kochen und Spülen in einem Dreieck anordnen und so deine Laufmeter in Grenzen halten.
Hinweis!
Wie bei der zweizeiligen Küche solltest du auch hier auf ausreichend Platz zwischen den einzelnen Bereichen achten.
Je nach Ausrichtung der einzelnen Elemente kannst du diese Küche auch mit einem Essbereich kombinieren.
Die U-Küche eignet sich auch sehr gut für offene Küchen.
In einem sehr großen Raum kannst du auch eine Kochinsel in die U-Küche integrieren.
Steckbrief der U-förmigen Küche
Raumbedarf: große Räume
Wohnraum-Konzept: geschlossene oder offene Küche
Arbeitsfläche und Stauraum: umfangreich
Ergonomie: kurze Arbeitswege zwischen den beiden Küchenzeilen (Arbeitsdreieck)
Besonderheiten: Esstheke/Bar lässt sehr gut integrieren oder ein Bereich als „Kochinsel“ gestalten, bei sehr großen Küchen auch mit zusätzlichem Essbereich kombinierbar
Vorteile: sehr viele Arbeitsflächen und Stauraum, optimal für Wohnküchen
Nachteile: großer Platzbedarf, Hochschränke über allen Arbeitsflächen wirken überladen bzw. „erdrückend“.
Verschiedene U-förmige Küchen – sogar mit integriertem Essbereich
Wenn du das Glück eines großen Raumes hast, kannst du deine Küche in G-Form planen. Dabei wird die U-Küche um eine weitere, kürzere Küchenzeile ergänzt. Das ergibt zusätzlichen Stauraum und eine noch größere Arbeitsfläche.
Auch die G-Küche kannst du sehr gut mit einem Essbereich kombinieren oder einen der kürzeren Schenkel als Esstheke verwenden. Die G-Küche ist – wie die U-Küche – besonders gut für eine offene Küche geeignet.
Steckbrief der G-förmigen Küche
Raumbedarf: große Räume
Wohnraum-Konzept: geschlossene oder offene Küche
Arbeitsfläche und Stauraum: umfangreich
Ergonomie: kurze Arbeitswege zwischen den beiden Küchenzeilen (Arbeitsdreieck)
Besonderheiten: Esstheke/Bar lässt sehr gut integrieren oder ein Bereich als „Kochinsel“ gestalten, bei sehr großen Küchen auch mit zusätzlichem Essbereich kombinierbar
Vorteile: sehr viele Arbeitsflächen und Stauraum, optimal für Wohnküchen
Nachteile: großer Platzbedarf, Hochschränke über allen Arbeitsflächen wirken überladen bzw. „erdrückend“.
Kochinseln sind frei stehende Küchenblöcke, die du mit fast allen Küchenformen kombinieren kannst. Sie bieten nicht nur zusätzliche Arbeits- und Stauflächen, sondern können auch sehr gut in offene Küchen integriert werden. Je nachdem welche Funktion deine Kochinsel haben soll bzw. welche Geräte du einbauen möchtest, musst du auch die entsprechenden Anschlüsse (Strom, Wasser, Gas) einplanen und verlegen (lassen).
Steckbrief der Kochinsel
Raumbedarf: große Räume
Wohnraum-Konzept: meist offene Küche
Arbeitsfläche und Stauraum: je nach Kombination mit anderen Küchenformen umfangreich bis sehr umfangreich
Ergonomie: abhängig von der Kombination mit anderen Küchenformen
Besonderheiten: kann als alleinstehendes Element verwendet werden oder mit einer Eckküche bzw. Küchenzeile(n) kombiniert werden
Vorteile: moderne Küchenform, offene Atmosphäre, Koch/Köchin ist mitten im Geschehen, mitunter sehr viele Arbeitsflächen und Stauraum, optimal für Wohnküchen
Nachteile: großer Platzbedarf, Anschlüsse müssen im Boden „in den“ Raum verlegt werden
Verschiedene Kochinseln – kombiniert oder freistehend
Obwohl die Küchenform durch den Grundriss und die damit verbundene Raumgröße „bestimmt“ wird, hast du trotzdem einen großen Gestaltungsspielraum. Mit etwas Geschick kann auch in den kleinsten Räumen eine Traumküche mit ausgeklügelten Arbeitsflächen und Stauraum geschaffen werden.
Auf jeden Fall solltest du einen Küchen-Experten in die Planung miteinbeziehen, um das Beste aus deiner Küche herauszuholen!
Unterschiedliche Küchenformen im Vergleich
Mehr Tipps rund um die Küchenplanung findest du im Mega-Artikel 5 Schritte zur Traumküche – Die ultimative Küchenplanungs-Anleitung!
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