Matte oder glänzende Küchenfronten? Diese Frage stellt sich oft in einem Atemzug mit der Entscheidung über die Küchenform und den Stil der Küche.
Egal ob Hochglanzfronten oder matte Küchenfronten – beide Varianten sind auf jeden Fall ein Hingucker in deiner Küche. Aber sind sie auch praktikabel? Wir geben die Antwort.
Und vor allem, welche sind leichter zu reinigen? Das erfährst du in diesem Artikel!
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Hochglanzküchen und Küchen mit matten (oder satinierten – hablglänzenden) Fronten sind aktuell der Trend im Küchendesign. Jedoch solltest du nicht danach gehen, was gerade „im Trend“ ist. Sondern was dir oder euch gefällt. Nicht nur heute, sondern auch in fünf oder zehn Jahren. Das betrifft aber nicht nur matte oder glänzende Küchenfronten. Sondern auch sämtliche Farben, Muster und Maserungen.
Und so ist auch die Wahl zwischen matten oder glänzenden Fronten eine Frage des persönlichen Geschmacks. Aber aufgepasst, matte und glänzende Oberflächen sind nicht für jeden Küchenstil gleichermaßen passend.
In modernen Küchen mit einem schnörkellosen Design sowie klaren Kanten und Linienführungen passen beide Oberflächen gleichermaßen. Hingegen findest du bei Landhausküchen oder Küchen im skandinavischen Stil eher matte Fronten.
Neben der Optik stellt sich aber auch die Frage, was im Alltag praktikabler ist.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, beide haben ihre Vor- und Nachteile:
Egal wofür du dich nun entscheidest, beide haben Vor- und Nachteile.
Eine moderne Küche mit glänzenden Fronten [Foto: Rauchenzauner]
Eine moderne Küche mit matten Fronten – kombiniert mit einer ebenso matten Tafel-Rückwand und Holzfronten [Foto: Rauchenzauner]
Küchenfronten sind aber nicht gleich Küchenfronten. Vielmehr gibt es je nach Herstellungsform große Unterschiede in Bezug auf Preis und Qualität!
Bei günstige Küchen werden die Holzplatten (MDF) meist nur mit einer dünnen Kunststofffolie beschichtet. Neben dem günstigen Preis und der großen Farb- und Design-Auswahl sind diese dünnen Folien aber auch sehr empfindlich.
Bei kleinen Kratzern kann Feuchtigkeit eindringen und es bilden sich unschöne Blasen. Mit der Zeit kann sich die Folie auch ablösen – vor allem an Ecken und Kanten. Darum sind solche Küchen auch nicht sehr langlebig.
Und bei Hitze – etwa durch heiße Pfannen oder Töpfe – zieht sich die Folie zusammen und es entstehen auffällige Brandstellen.
Eine qualitativ hochwertigere Lösung ist Acrylglas. Dabei wird eine dünne, eingefärbte Acrylglasschicht (im Volksmund eher unter dem Markennamen Plexiglas bekannt) auf die Trägerplatte (Holzplatte) geklebt. Das Ergebnis ist eine spiegelglatte, glanzlackähnliche Oberfläche. Und eben günstiger als eine wirkliche Lackierung.
Jedoch hat das Material auch Nachteile – obwohl die Bezeichnung Glas eine hohe Robustheit vermuten lässt, ist dies leider nicht der Fall. Da es sich dabei um einen speziellen Kunststoff handelt, sind die Fronten leider empfindlich gegenüber Kratzern und Hitze. Auch bestimmte alkoholhaltige Reinigungsmittel können die Oberfläche angreifen.
Viel hochwertiger – aber auch teurer – sind lackiere Fronten. Dabei wird die Holzplatte (MDF) mit mehreren Lackschichten (Grundierung, Farbschicht, Deck- und Schutzschicht) versehen. Das macht Lackfronten auch viel widerstandsfähiger gegenüber Kratzern.
Aber aufgepasst, auch hier gibt es große Qualitätsunterschiede. Manche Hersteller tragen nur eine dünne Lackschicht auf. Aber nur je dicker diese Lackschicht ist, desto strapazierfähiger sind auch die Fronten.
Durch die Lackschicht sind die Fronten voll versiegelt und somit wasserfest, widerstandsfähig und langlebig.
Auch sind diese Fronten sehr leicht zu reinigen – mit der Ausnahme von rauen oder strukturierten Lackierungen.
Damit der Glanz oder die Mattierung über längere Zeit erhalten bleiben, solltest du lackierte Fronten öfters reinigen und pflegen.
Glasfronten findest du nicht nur bei Vitrinen. Sondern auch „undurchsichtig“ als Front für deine Küche! Dabei wird Glas-Rückseite entsprechend lackiert oder bedruckt. Was einen starken Glanz und eine unglaubliche Tiefenwirkung ermöglicht.
Durch eine entsprechende Behandlung sind aber auch matte Glas-Fronten möglich.
Viele denken bei Glas gleichzeitig an Sprünge und Splitter. Bei „normalem“ Glas mag das auch der Fall sein. Hochwertige Glasfronten bestehen jedoch aus Einscheibensicherheits-Glas (ESG) und entsprechenden Randverstärkungen. So sind Fronten als Glas sehr strapazierfähig, aber im Vergleich auch sehr teuer.
Bei der Reinigung haben ganz klar Hochglanzfronten die Nase vorn. Weil sich durch die glatte Oberfläche der Schmutz viel leichter abwischen lässt. Während sich Schmutz auf der rauen Oberfläche von matten Fronten festsetzt.
Darum solltest du bei einer matten Küchen die Oberflächen öfters reinigen. Am besten sofort, wenn etwas schmutzig wird.
Aber aufgepasst: Glänzende Oberflächen nur mit einem feuchten und weichen Baumwolltuch abwischen! Scharfe Reinigungsmittel oder Scheuermittel können (feinste) Kratzer hinterlassen und so die Oberfläche beschädigen. Einmal nicht aufgepasst und schon gibt es unschöne matte Stellen in der glänzen Küchenfront. Gleiches gilt für Microfaser-Tücher – auch diese sind oft zu rau.
Glänzende Fronten am besten mit einem feuchten, weichen Tuch reinigen. Vorsicht bei Mikrofaser-Tüchern – diese könnten schon zu rau sein und zu unschönen Kratzern oder matten Stellen führen. Und keinesfalls Putzschwämme verwenden! [Fotos: Pixabay]
Fingerabdrücke sind bei glänzenden und matten Fronten gleichermaßen sichtbar. Generell gilt: Je dunkler, desto auffälliger die Spuren.
Bei glänzenden Oberflächen vielleicht nicht auf den ersten Blick. Aber je nach Blickwinkel und Lichteinstrahlung springen sie einem dann doch ins Auge.
Da Fingerabdrücke und ähnliche Verschmutzungen durch das enthaltene Fett glänzen, heben sie sich auf matten Oberflächen besonders ab.
Um das zu verhindern bieten manche Küchenhersteller mittlerweile Küchenmöbel mit einer speziellen Anti-Fingerprint-Beschichtung an. Damit auf jeglichen Oberflächen keine störenden Spuren beim Öffnen und Schließen hinterlassen werden können.
Auch wenn Hochglanzfronten leichter zu reinigen sind, schaffst du mit glänzenden oder matten Fronten gleichermaßen ein Highlight in deiner Küche.
Und abgesehen von der Reinigung ist die Wahl eine reine Geschmackssache – was gefällt dir oder euch besser?
Jedoch solltest du darauf achten, aus welchem Material die Fronten bestehen. Zwischen Fronten mit Folienbeschichtung, Lackierung und Glas bestehen große Preis- und Qualitätsunterschiede. Je nach gewünschter Lebensdauer empfehlen wir daher auch mal tiefer in die Tasche zu greifen. Damit du auch in mehreren Jahren noch eine schöne Küche hast in der du gerne kochst.
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