Längst waschen wir schmutziges Geschirr und gebrauchte Pfannen und Töpfe nicht mehr von Hand ab. Unser Geschirrspüler übernimmt diese ungeliebte Aufgabe. Doch was steht hinter den Bezeichnungen voll- oder teilintegriertes Einbaugerät, Dekorfähig oder Unterbaugeschirrspüler? Und welche Funktionen hat ein Geschirrspüler überhaupt?
Damit du den passenden Geschirrspüler findest und das bei deiner Küchenplanung berücksichtigen kannst, haben wir die wichtigsten Informationen für dich zusammengefasst.
Und du erfährst, was hinter dem Begriff „Maßgedeck“ steht.
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Mittlerweile gibt es für jeden Bedarf und jede Haushaltsgröße den passenden Geschirrspüler. Doch welcher Geschirrspüler ist der richtige für dich?
Wichtigster Punkt sich sicherlich die Größe! Du kannst dabei zwischen folgenden Größen auswählen:
Wie findest du die richtige Größe für dich? Am besten mit der Menge deines schmutzigen Geschirrs – wieviel davon soll in deinem Geschirrspüler Platz haben. Angegeben wird die Größe eines Geschirrspülers meist mit der Menge an möglichen „Maßgedecken“.
Was ist ein Maßgedeck?
Ein Maßgedeck ist eine genormte Einheit, mit der die Hersteller die Kapazität – und somit die Größe – eines Geschirrspülers angeben.
Im Grunde umfasst ein Maßgedeck alles, was eine Person gleichzeitig braucht … oder theoretisch brauchen könnte:
Geschirrspüler für kleine Haushalte und Singles (li.) und in der Standard-Breite (Mitte). Bei vollintegrierten „unsichtbaren“ Geschirrspülern wird die Aktivität über ein Lichtsignal am Boden angezeigt (re.) [Fotos: NEFF und Bauknecht]
Geschirrspüler in der Standardgröße haben eine Breite von 60 cm und Platz für 12-14 Maßgedecke. Die Höhe variiert dabei nach Bauform und Hersteller.
So sind Einbaugeräte entweder 81 cm oder 86 cm hoch. Unterbaugeräte haben eine Höhe zwischen 82 cm und 87 cm (je nach Hersteller).
Auch für Singles, Paare und kleine Haushalte gibt es passende Geschirrspüler. Sie bieten Platz für 8-9 Maßgedecke und sind mit 45 cm schmäler als Standardgeschirrspüler. In der Höhe sind sie aber gleich wie die „Großen“.
Für kleine Küchen gibt es natürlich auch eine Lösung. Kompakt-Geschirrspüler sind besonders klein und haben Platz für 6 Maßgedecke.
Damit du sie auch in Kombination mit anderen Küchengeräten verbauen kannst, sind sie wie diese 60 cm breit, aber eben nur 45 cm hoch.
Die richtige Größe solltest du nun gefunden haben … aber welche Bauform ist nun die passende für dich?
Abhängig von deinen Designvorstellungen und der Planung deiner Küche, kannst du zwischen unterschiedlichen Bauformen auswählen:
Vollintegrierter Geschirrspüler (li.), teilintegrierter Geschirrspüler (Mitte) und freistehender Geschirrspüler (re.) [Fotos: NEFF und Bauknecht]
Ein vollintegrierter Geschirrspüler fügt sich so perfekt in deine Küche ein, dass er von „außen“ nicht erkennbar ist. Keine Bedienblende ist sichtbar – nur die Front deiner Küche.
Dazu kannst du die gleiche Front in voller Plattenstärke (!) einfach an der Klappe vom Geschirrspüler anschrauben. Und auch der Sockel lässt sich entsprechend dem Küchendesign verblenden.
Die Bedienblende und das Display „verstecken“ sich an der oberen Kante der Gerätetür. Sie sind nur sichtbar, wenn du den Geschirrspüler aufmachst.
Ob der Geschirrspüler noch läuft, zeigt dir ein Lichtpunkt am Küchenboden (durch eine LED an der Unterseite des Geschirrspülers). Manche Geräte zeigen dir so auch die Restlaufzeit und weitere Informationen.
Beim integrierten oder teilintegrierten Geschirrspüler (beides ist das gleiche, die Bezeichnungen unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller) sind die Bedienblende und das Display sichtbar. Wie beim vollintegrierten Geschirrspüler kannst du darunter die Küchenfront in voller Plattenstärke anschrauben. Auch der Sockel lässt sich verblenden.
So fügt sich der Geschirrspüler optimal in das Küchendesign ein, ist aber trotzdem bequem bedienbar.
Ein dekorfähiger Geschirrspüler kann auch verblendet werden. Jedoch nur mit einer relativ dünnen Dekorplatte, die du mit einem entsprechenden Rahmen an der Front befestigen kannst. Bei bestimmten Geräten kann dieser Rahmen auch ausgeglichen werden. Die Front ist aber nicht so widerstandsfähig wie bei anderen Geräten.
Wie die anderen Geschirrspüler auch, kannst du einen Unterbaugeschirrspüler unter der Arbeitsplatte einbauen. Die Front kannst du aber nicht verblenden, wodurch sich diese Bauform nicht in das Design der Küche einfügt. Sichtbar ist die Front, die vom Hersteller vorgegeben ist.
Einen freistehenden Geschirrspüler kannst du auch neben der Arbeitsplatte aufstellen. An der Oberseite ist eine eigene Deckplatte, die du als zusätzliche Abstellfläche verwenden kannst. Bei manchen Geräten kannst du diese Abdeckplatte abschrauben. So kannst du dir aussuchen, ob du den Geschirrspüler freistehend oder doch lieber unter der Arbeitsfläche haben möchtest.
Auch hier kannst du die Front nicht individuell verblenden, wodurch sich der Geschirrspüler nicht in das Design der Küche einfügt.
Eine Herausforderung beim Kauf deines Geschirrspülers können die Programme des Geschirrspülers sein. Nicht alle Geschirrspüler haben den gleichen Umfang an Programmen. Von Hersteller zu Hersteller können sich auch die Bezeichnungen dieser Programme unterscheiden, wodurch der Vergleich nochmals schwieriger wird.
Um dir den Vergleich zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Programme zusammengefasst:
Mit dem Normalprogramm – nicht zu verwechseln mit dem Standardprogramm – wird das Geschirr mit 60–65 °C gereinigt. Perfekt für „normale“ Verschmutzungen. Aber auch leicht eingetrocknete Speisereste haben so keine Chance.
Das Standardprogramm ist bei jedem Gerät/Hersteller unterschiedlich. Dieses Programm ist optimal auf den jeweiligen Geschirrspüler und einen niedrigen Verbrauch ausgerichtet.
Im Automatikprogramm messen unterschiedliche Sensoren das Beladungsgewicht und die aktuelle Verschmutzung des Spülwassers. Und passen Laufzeit, Temperatur und Wassermenge optimal an die Geschirrmenge und Verschmutzung an.
Wenn du Energie und Wasser sparen möchtest, ist dieses Programm genau richtig. Das Spülwasser wird „nur“ auf 45-55 °C aufgeheizt. Auch die Einwirkzeiten sind länger aus bei anderen Programmen. Darum braucht es auch entsprechend länger, bis das Geschirr wieder sauber ist.
Muss es schnell gehen, solltest du dieses Programm wählen. Es ist aber nicht unbedingt sparsam und oft musst du das Geschirr auch noch von Hand abtrocknen. Bei bestimmten Geräten ist dieses Programm zudem nur für leichtere Verschmutzungen geeignet.
Das Intensivprogramm löst auch die stärksten Verschmutzungen. Das Spülwasser wird bis auf 65-75 °C aufgeheizt, wodurch auch mehr Energie verbraucht wird.
Dieses Programm eignet sich besonders für empfindliche Gläser. Wie beim ECO-Programm wird das Spülwasser nicht so stark aufgeheizt (45-55 °C).
Viele Hersteller bieten auch Spezialprogramme, wie das Hygieneprogramm. Dabei werden besonders Schneidbretter, Teller, Messer oder auch Babyfläschen oder Marmelade-/Einkoch-Gläser mit hohen Temperaturen gereinigt. Keime haben dabei keine Chance.
Zwei unterschiedliche Bedienblenden zu Programmauswahl [Fotos: Bosch Haushaltsgeräte]
Geschirrspüler in der Standardgröße (aber auch Single- oder 2-Personen-Geschirrspüler) haben in der Regel zwei Geschirrkörbe – je nach Modell auch eine zusätzliche Besteckschublade.
Im Unterkorb haben große Pfannen, Töpfe, Schüsseln, Auflaufformen oder anderes (Koch-)Geschirr genügend Platz. Teller lassen sich mit der speziellen Halterung (Klappstachel, Tellerstachel) platzsparend einräumen. Wenn du keine Besteckschublade hast, ist der Besteckkorb meist im Unterkorb platziert. Damit du den unteren Korb ganz bequem einräumen kannst, bieten manche Geräte eine besondere Funktion: Mit einer Lift-Funktion kannst du den Unterkorb nach oben klappen.
Der Oberkorb hat Ablagen für Schüsseln, Tassen und Gläser. Für langstielige Wein- oder Sektgläser gibt es ausklappbare Halterungen – damit nichts passiert.
Für noch mehr Platz im Unterkorb – etwa für Pizzateller – kannst du den Unterkorb auch noch ein wenig nach oben verstellen (je nach Modell und Hersteller).
Unterkorb für größeres Geschirr, Töpfe und Pfannen (li.), Oberkorb für kleinere Teller, Gläser und Tassen (Mitte) und Besteckschublade (re.) [Fotos: Bosch Haushaltsgeräte]
Während du bei jedem Waschvorgang einen Spül-Tab oder -Pulver einfüllen musst, reicht der Klarspüler für zahlreiche Waschvorgänge. Nachfüllen kannst du den Klarspüler meist neben dem Behälter für das Reinigungsmittel. Verwendest du Multi-Tabs, so brauchst du keinen Extra-Klarspüler, da dieser bereits im Tab enthalten ist.
Der Klarspüler sorgt dafür, dass beim Trocknen keine störenden Wasser- bzw. Kalkflecken auf dem Geschirr bleiben. Vor allem bei Gläsern schaut das nicht sehr schön aus.
Neben dem Klarspüler sorgt auch das Salz für fleckenfreies Geschirr und klare Gläser. Das Salz macht das Wasser weicher und verhindert so störende Wasser- und Kalkflecken. Auch Kalkablagerungen im Geschirrspüler und den Leitungen kannst du so vermindern.
Das Nachfüllen von Salz ist aber leider nicht ganz so einfach. Dazu musst du zuerst den unteren Korb aus dem Geschirrspüler nehmen. Am Boden des Geschirrspülers findest du nicht nur das Sieb für das Abwasser, sondern auch einen Schraubverschluss. Einfach den Verschluss entfernen und das Salz nachfüllen. Keine Sorge, wenn der Behälter voller Wasser ist, das passt schon so. Salz, das du beim Einfüllen daneben geschüttet hast, solltest du zur Sicherheit einfach ausschwemmen.
Der Geschirrspüler ist ja ein Gerät zum Reinigen, da wird nicht nur das schmutzige Geschirr, sondern automatisch auch der Innenraum mit allen Körben gereinigt. Ja schon, aber eben nicht alles.
Darum solltest du regelmäßig nicht nur die Filter und das Sieb vor Essensresten und anderen Schmutzpartikeln reinigen und durchspülen. Vor allem an den Abflüssen und Leitungen können sich mit der Zeit Schmutz, Kalk und Reste vom Geschirrspülmittel ablagern. Und das führt zuerst zu unangenehmen Gerüchen und später zu Verstopfungen.
Ein- bis zweimal pro Jahr solltest du deinen Geschirrspüler einer Grundreinigung unterziehen. Dafür gibt es auch spezielle Reinigungsmittel. Dieses brauchst du nur in den leeren Geschirrspüler geben und anschließend ein Reinigungsprogramm mit hoher Hitze (ohne Geschirr!!!) ablaufen lassen. Viele Hersteller bieten auch schon spezielle Programme dafür. Abschließend kannst du auch noch die Düsen der Sprüharme und die Sprüharme selbst reinigen. In der Anleitung deines Geschirrspülers ist beschreiben, wie du bei deinem Modell vorgehen solltest.
Die Wahl des richtigen Geschirrspülers ist im Vergleich zu anderen Geräten in deiner Küche nicht ganz so kompliziert. Vielmehr ist die notwendige Grüße und das Design (Dekorfront vom Hersteller oder deine eigene Küchenfront) entscheidend.
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