Backen und braten? Ab ins Backrohr damit! Moderne Backöfen bieten aber noch viel mehr … Grillen, Dampfgaren oder Mikrowellenfunktion? Alles kein Problem! Viele Hersteller bieten mittlerweile auch praktische Kombigeräte – oder doch alles Einzelgeräte?
Den passenden Backofen zu finden, kann bei der großen Auswahl schon überfordernd sein!
Damit du dich richtig entscheidest und den optimalen (Kombi-)Backofen findest, haben wir die wichtigsten Punkte in diesem Artikel zusammengefasst.
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Die erste Frage, die du dir stellen solltest, hat weniger mit dem Backofen alleine zu tun. Vielmehr mit dem Backofen UND dem Kochfeld.
Denn dabei gibt es zwei Varianten:
Im ersten Fall musst du beide Geräte zwingend miteinander verbauen – also das Kochfeld direkt über dem Backofen. Aus technischen Gründen ist ein getrennter Einbau nicht möglich: In vielen Fällen ist die Steuerung für das Kochfeld im Hauptgerät (Backofen) verbaut.
Ein Herd mit Kochfeld und Backrohr (li.) und ein separater Backofen und ein autarkes Kochfeld (re.)
Möchtest du beide Geräte getrennt von einander einbauen, brauchst du ein autarkes Kochfeld. Dann kannst du auch den Backofen frei in deiner Küche – und vor allem in einer bequemen Arbeitshöhe – positionieren. So hast du die Gerichte im Backofen immer im Blick. Und du brauchst du nicht unnötig bücken, sondern kannst ganz einfach auch schwerere Gerichte aus dem Backrohr entnehmen. Dein Rücken wird es dir danken! Noch bequemer wird es, wenn der Backofen auch Teleskopauszüge hat.
Backofen mit zwei unterschiedlichen Auszug-Systemen [Fotos: Siemens Hausgeräte]
Egal ob du backen, braten, grillen oder eine Tiefkühlpizza oder Brötchen aufbacken möchtest, der Backofen ist dafür perfekt! Was ist aber die richtige Funktion dafür? Heißluft oder doch Umluft? Ober- oder Unterhitze? Darüber hinaus bieten moderne Backöfen noch zahlreiche andere Funktionen. Ganz schön verwirrend, oder?
Die Funktionen eines Backofens können ganz schön verwirrend sein. Damit du den Überblick behältst, haben wir die wichtigsten Funktionen zusammengefasst.
Bei der Oberhitze kommt die Hitze direkt von oben. Sie ist immer dann perfekt, wenn du Gerichte überbacken oder gratinieren möchtest – oder eine knusprige Kruste erreichen willst.
Du musst dabei aber aufpassen, dass die Gerichte zwar gar werden, aber nicht verbrennen!
Bei der Unterhitze hingegen kommt die Hitze direkt von unten – optimal um Speisen zu sanft zu garen. So wird etwa bei Blechkuchen die Unterseite knusprig, die Oberseite kann dabei aber nicht verbrennen.
Auch hier musst du darauf aufpassen, dass die Oberseite durchbackt, der Boden aber nicht zu hart und trocken wird.
Bei dieser Einstellung kommt die Hitze von oben und unten und erzeugt so eine gleichmäßige Hitze im Innenraum des Backofens. Dadurch ist sie auch die am häufigsten verwendete Betriebsart. Im Gegensatz zur Umluft ist die Luftzirkulation aber nicht so intensiv.
Bei der Umluft-Funktion läuft zusätzlich zur Ober- und Unterhitze ein Ventilator an der Rückseite des Backofens. Dadurch wird die Hitze gleichmäßiger im Garraum verteilt. So kannst du auch mehrere Bleche für Kuchen oder Pizza verwenden – durch die Zirkulation bekommen beide gleich viel Hitze ab.
Aber Vorsicht, bei Umluft können die Gerichte leicht austrocknen!
Auch bei der Heißluft-Funktion ist der Ventilator an der Rückseite in Betrieb. Jedoch verteilt dabei nicht der Luftstrom die heiße Luft (= Zirkulation). Sondern heiße Luft wird direkt in den Garraum geblasen. Der Luftstrom wird durch ein Heizelement direkt vor dem Ventilator erhitzt.
Die Hitze wird so noch besser im Backofen verteilt. Und du brauchst den Backofen auch nicht vorheizen – du sparst dir Zeit und Geld.
Hier kommt wieder die Oberhitze zum Einsatz, jedoch mit einer viel höheren Temperatur. So bekommen deine Gerichte auch in der Küche leckere Röstaromen.
Aber auch hier wieder aufpassen, dass deine Gerichte gar werden, eine knusprige Kruste bekommen und trotzdem nicht verbrennen!
Die Pizzastufe ist eine Kombination aus Unterhitze und Umluft oder Heißluft. Dabei bleibt der Belag saftig, während der Boden wunderbar knusprig wird.
Bei dieser Funktion werden mit Umluft oder Heißluft bei geringer Hitze tiefgefrorene Speisen aufgetaut bzw. schon fertige Gerichte warm gehalten.
Besonders einfach und bequem wird es mit Automatikprogrammen. Dabei brauchst du nur mehr die Art des Gerichts und das entsprechende Gewicht eingeben. Der Backofen regelt automatisch die Betriebsart, Temperatur und Garzeit. Mit zusätzlichen Sensoren oder einem Bratenthermometer kannst gezielt du die optimale Kerntemperatur bestimmen und auf Punkt grillen oder garen.
Nach jeder Benützung solltest du den Backofen reinigen. In den meisten Fällen reicht es aus, wenn du den Backofen nach dem Abkühlen mit einem feuchten Tuch auswischt. Für hartnäckige Verschmutzungen gibt es spezielle Backofenreiniger. Nach einer kurzen Wartezeit (Einwirkzeit) kannst du den Schmutz einfach abwischen.
Mittlerweile haben viele Backöfen eine integrierte Selbstreinigung, was dir die Arbeit erleichtert. Bei kleineren Verschmutzungen ist es sinnvoller, den Backofen von Hand zu reinigen, um Energie zu sparen.
Wir unterscheiden zwischen drei verschiedenen Selbstreinigungsfunktionen:
Selbstreinigung mit Pyrolyse – übrig bleibt nur Asche (li.) und Selbstreinigung mit Hydrolyse – einfach ein wenig Wasser und der Schmutz wird aufgeweicht (re.) [Fotos: NEFF]
Die Pyrolyse ist die gängigste Selbstreinigungsfunktion. Dabei erhitzt sich der Backofen auf rund 500 °C. So verbrennen die Verschmutzungen und Rückstände und übrig bleibt Asche, die du ganz einfach wegwischen kannst.
Bis du wieder ein sauberes Backrohr hast, vergehen je nach Stufe ein bis drei Stunden. Damit währenddessen nichts passieren kann, ist das Backrohr fest verschlossen.
Die Backbleche und Roste solltest du trotzdem von Hand reinigen, da sie die hohen Temperaturen nicht aushalten.
Nachteile der Pyrolyse sind der hohe Stromverbrauch und die hohen Anschaffungskosten!
Eine Alternative dazu ist die Hydrolyse – die Reinigung mit Wasserdampf. Wasser und bei Bedarf etwas Reinigungsmittel werden in einem Backblech (oder direkt auf dem Boden des Backrohrs) verdampft. Der heiße Dampf weicht die Verschmutzungen auf, was dir die händische Reinigung sehr erleichtert.
Die Hydrolyse kannst du auch ohne diese spezielle Funktion verwenden. Achte aber darauf, dass dein Backrohr auch dafür geeignet ist und durch den Dampf nichts beschädigt wird.
Bei der Katalyse ist die Innenseite des Backrohrs mit einer speziellen Oberfläche beschichtet. Fettspritzer werden von dieser Beschichtung absorbiert und die enthaltenen Metalloxide spalten Fettspritzer durch eine chemische Reaktion in Wasser und Kohlenstoffdioxid. Dazu reichen schon geringe Temperaturen – besonders effektiv wird die Katalyse erst ab rund 200 °C.
Wie die Hydrolyse ist auch die Katalyse keine Selbstreinigung im eigentlichen Sinn, sondern erleichtert dir „nur“ die Reinigung.
Leider nimmt die Wirkung der Beschichtung mit der Zeit ab, wodurch du diese immer wieder erneuern musst.
Backofen mit Katalyse – bei Vergrößerung ist die raue Oberfläche der Spezialbeschichtung gut erkennbar [Fotos: Bosch Hausgeräte]
Dampfgarer sind der aktuelle Küchentrend. Schließlich sind sie vielseitig einsetzbar und sie haben zahlreiche Vorteile!
Das sanfte Garen von Speisen ist der große Vorteil eines Dampfgarers. Wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe bleiben erhalten. Außerdem verlieren Obst und Gemüse beim Kochen im Dampfgarer nicht ihre saftige Farbe. Und es kann nichts anbrennen!
Mit einem Dampfgarer kannst du auch ganz einfach Speisen aufwärmen – ohne Anbrennen und Austrocknen. Auch Auftauen ist mit dem Dampfgarer kein Problem.
Aus zahlreichen Kochshows ist das Sous-vide-Garen (Vakuumgaren) mittlerweile in unseren Haushalten angekommen. Gemüse, Fisch oder Fleisch werden dabei in Kunststoffbeuteln vakuumverpackt und garen bei niedrigen Temperaturen (unter 100 °C) in einem Wasserbad. So kannst du auch unterschiedliche Gerichte gleichzeitig kochen. Mit jedem herkömmlichen Dampfgarer ist das kein Problem. Jedoch gibt es auch Dampfgarer mit einem eigenen Sous-vide-Programm und entsprechenden Thermometer, die du auch einschweißen kannst.
Sogar Marmelade kannst du im Dampfgarer machen.
Und Gläser – wie auch Babyflaschen – im Dampfgarer ganz einfach reinigen (sterilisieren).
Du kannst deinen Dampfgarer auf zwei Wegen mit Wasser versorgen: Mit einem festen Wasseranschluss oder einem integrierten Wassertank.
Ein Wasseranschluss hat den Vorteil, dass du dir keine Gedanken machen musst, ob noch genug Wasser zur Verfügung steht. Den Wasserhahn aufdrehen und fertig – kein lästiges Nachfüllen des Wassertanks.
Problematisch ist aber, dass sich im stehenden Wasser im Zuleitungsschlauch Bakterien entwickeln können. Vor allem, wenn du den Dampfgarer nicht oft oder unregelmäßig verwendest.
Mit einem Wassertank hast du dieses Hygiene-Problem nicht. Du musst aber immer aufpassen, ob genügend Wasser im Tank ist und bei Bedarf händisch nachfüllen.
Zwei Dampfgarer mit Wassertank in unterschiedlicher Bauweise [Fotos: Bosch Haushaltsgeräte (li.) und NEFF (re.)]
Die Reinigung bei einem Dampfgarer ist kinderlicht. Einfach Wasser und Essigessenz oder Reinigungsmittel verdampfen und fertig. Damit keine Rückstände bleiben, solltest du nachher mit einem feuchten Tuch nachwischen.
Du kannst auch im Backofen die Vorteile eines Dampfgarers nutzen. Dafür brauchst du aber einen speziellen Einsatz für deinen Backofen (Systemdampfgarer)! Funktion und Aufbau sind wie bei einem „normalen“ Dampfgarer – alles mit einem Glasdeckel oder einer Glashaube abgedeckt.
Ob du dich für getrennte Geräte oder ein Kombigerät entscheidest, hängt von mehreren Faktoren ab: Vorrangig, ob du den notwendigen Platz hast und beim Kochen beide Geräte/Funktionen gleichzeitig brauchst.
Vorteil eines Backrohrs und Dampfgarers in einem Gerät (all-in-one-Dampfbackofen) ist, dass du die verschiedensten Funktionen beider Geräte kombinieren kannst.
Wenn du nicht auf eine Mikrowelle verzichten möchtest, sind auch Kombination aus Mikrowelle und Backrohr und/oder Dampfgarer erhältlich.
Die richtige Entscheidung bei der großen Auswahl zu treffen, ist sicherlich keine leichte. Abhängig von deinem Kochverhalten und dem zur Verfügung stehenden Platz kannst du aber die Funktionen und Ausführung und somit die Auswahl eingrenzen. Jedes Gerät – ob Backofen, Dampfgarer oder Mikrowelle – hat bestimmte Funktionen und somit Vor- und Nachteile. Mit einem Kombigerät kannst du die Vorteile verschiedener Geräte nutzen, ohne dir zwei oder mehr Geräte anschaffen zu müssen.
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